Nr. 161 – Biodiversität unter Druck

Ob invasive Spezies, Kommerzialisierung von Saatgut oder Green Grab – die biologische Vielfalt ist in der Tat unter starkem Druck Unser aktuelles Heft setzt sich mit dem Thema Biodiversität aus verschiedenen Blickwinkeln auseinander, regt aber auch zur kritischen Reflexion an. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die zum Entstehen dieses Hefts beigetragen haben und auch bei Adrian Meyer, der die Webseite des Afrika-Komitees (www.afrikakomitee.ch) neu gestaltet hat.

Editorial
Veit Arlt

Die Politik der Biodiversität
Ein naturwissenschaftlicher Begriff macht Karriere

Die Biodiversität ist wahrlich unter Druck. Der Verlust von Lebensraum, Genmanipulation, Biopiraterie, Wilderei und fremde Arten gefährden die Vielfalt. Naturschützerinnen und Ökologen setzen sich dagegen zur Wehr und spannen die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten in den Kampf für die Wiederherstellung der Biodiversität ein, der so gleichzeitig ein Kampf gegen die Armut sein soll. (James Merron)

Profite statt Agrobiodiversität
Umfassende Kommerzialisierung des Saatguts

Die riesige Vielfalt an landwirtschaftlich nutzbaren Pflanzen und ihre vielen genetischen Variationen haben einen hohen Wert für zukünftige Pflanzenzüchtung und somit für die Ernährungssouveränität der Menschen. Aber diese Agrobiodiversität nimmt drastisch ab, weil Konzerne wie Syngenta und Monsanto mit ihren Hochertragssorten den globalen Saatgutmarkt dominieren. (Silva Lieberherr und Luregn Lenggenhager)

Mozambique auf dem Holzweg?
Monokulturen mit verheerenden Wirkungen

Ungebundenes Kapital, das nach Anlagemöglichkeiten sucht, gibt es in rauen Mengen. Auch Holzproduktion kann profitabel sein, insbesondere wenn nicht mit europäischen Land- und Arbeitspreisen gerechnet werden muss. Ausserdem wächst Papierholz in tropischen und subtropischen Klimata schneller heran. Ein weiterer Vorteil: Holzplantagen werden selbst von der UN-World Forest Conference vorderhand noch dem Naturwald gleichgesetzt und können deshalb als ökologische Investition in entsprechende Anlagefonds eingehen. (Monika Orlowski)

Darwin’s Nightmare revisited
Auswirkungen des invasiven Nilbarsches am Viktoriasee

Als invasive Fischart hat der Nilbarsch das Ökosystem des Viktoriasees tüchtig durcheinandergebracht. Davon zeichnete Hubert Sauper mit seinem Dokumentarfilm «Darwin’s Nightmare» ein düsteres, apokalyptisches Bild, in dem sich ökologische Fragen mit Waffenhandel, Prostitution und HIV/Aids vermengen. (Julia Büchele)

Afrika in Kürze
Eine Übersicht über aktuelle Themen

Susy Greuter

Hintergrundartikel: Rebellion für die Demokratie
Nachhaltige Mobilisierung in Burkina Faso
Schon der überraschende Sturz des langjährigen Präsidenten Blaise Compaoré durch wahre Volksmassen im Oktober 2014 hatte die Welt überrascht. Erstaunlicher noch war der erneute Volksaufmarsch gegen einen Putschversuch durch die alte Präsidialgarde im September 2015. Nach langem Ringen setzte sich der Volkswillen durch. (Nestor Zante)

Literatur und Musik. Besprechungen von Neuerscheinungen
Mit Beiträgen von Hans-Ulrich Stauffer, Veit Arlt und Pius Frey

Aktualität:
Bericht zur Tagung „Migration und Xenophobie“
West Sahara-Referendum