Nr. 174 – Theaterschaffen in Afrika

Das Afrika Bulletin widmet eine Ausgabe dem Theater und dies zum ersten Mal ! Für mich, die länger in Afrika lebte und dieser Kunst vielfach auch im ländlichen Raum begegnete, ist dies ziemlich erstaunlich. Zumindest in Westafrika ist Theater neben den traditionellen Ritual- und Maskenpräsentationen bei Weitem die populärste Kunst.

Editorial
Susy Greuter

Theaterschaffen in Afrika
Ein ständiger Kampf um Existenzberechtigung

Der Regisseur Freddy Sabimbona beschreibt die Abhängigkeit des afrikanischen Theaterschaffens von externen Geldgebern. Er hofft, dass innerafrikanische Vernetzung und Zusammenarbeit neue Wege schaffen, um die Widerstände zu bewältigen.

Kotéba-Theater in Mali
Tief verwurzelt und neu interpretiert

Melanie Sampayo Vidal geht in ihrem Beitrag den verschiedenen Metamorphosen nach, die das ursprünglich in der ländlichen Bambara-Gesellschaft verankerte Kotéba-Theater in Mali im Lauf der Zeit durchlaufen hat. Dabei kommt auch die Nutzung dieser Theaterform als Vehikel für die Übermittlung von sozialen Botschaften durch internationale Organisationen zur Sprache.

Theater ist Leben!
Interview mit Ouelgo Téné
Ouelgo Téné ist Schauspieler, Theaterpädagoge und Mitbegründer der Theatergruppe Arts sans frontières. Ausgebildet in Burkina Faso, spielte er ab 2012 vielfach in Deutschland und war bis 2017 Mitglied des Ensembles des Thüringer Theaters. Er erhielt mehrere Preise und gründete in Ouagadougou eine Theaterschule, lebt aber heute zumeist in Basel. Susy Greuter traf ihn zu einem Gespräch.

Freie zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performanceszene
Spannende neue Formen aus dem urbanen Afrika

Sandro Lunin leitet seit Herbst 2018 die Kulturwerkstatt Kaserne in Basel. Bereits seit seiner Zeit im Schlachthaus Bern und danach als künstlerischer Leiter des Theaterspektakels Zürich setzt er sich mit der freien Theater-, Tanz- und Performanceszene in Afrika auseinander. Auch in Basel führt er die langfristige Kooperation mit afrikanischen Künstlerinnen und Künstlern weiter, wie er Barbara Müller im Gespräch erklärt.

Afrika in Kürze
Ein Überblick zu aktuellen Themen
Mit Beiträgen von Susy Greuter.

Zur aktuellen kapverdischen Filmkultur
Eine Spurensuche von Eden-Park bis Smartphone

Zwanzig Jahre nach einer ersten Recherche zur kapverdischen Kinogeschichte reiste Catherine Silberschmidt im Dezember 2018 erneut nach Mindelo, dem einstmaligen Zentrum des kapverdischen Kulturschaffens. Aber das über Internet gross angekündigte dreitägige Filmfestival fand nicht statt. So begab sich die Autorin erneut auf Spurensuche in der vorweihnachtlichen Hafenstadt, wo sie vor zwanzig Jahren das legendäre, 1923 erbaute, Kino Eden-Park entdeckt hatte und erste Nachforschungen über die Bedeutung des Kinos und der Filmkultur für die kapverdische Bevölkerung während der portugiesischen Diktatur und nach der Unabhängigkeit im Jahre 1975 aufnahm.

Literatur und Musik
Buch- und CD-Besprechungen
Mit Beiträgen von Pius Frey, Elisa Fuchs und Susy Greuter

Nachruf auf Oliver Mutukudzi (1953 – 2019)
Barbara Müller zollt dem grossen Musiker Tribut.