Seit dem Jahr 2000 weltweit rund 50 Millionen Hektar an Landkonzessionen vergeben. Doch 2018 errechnete GRAIN, dass ein nicht unerheblicher Teil dieser Konzessionen – nämlich 17,5 Millionen Hektar – entweder nie «unter den Pflug» kam oder das Projekt nach wenigen Jahren fallierte und verlassen wurde.
Die früheren Nutzerinnen und Nutzer des Ackerbodens, der Weiden und Wälder hatten gemeinhin bei den Verhandlungen nichts zu sagen oder wurden mit Versprechungen auf Arbeit und Infrastruktur gefügig gemacht und teilweise in Randgebiete umgesiedelt. Das im Prozess als Staatsland erklärte Gebiet kann an andere Investoren neu konzessioniert werden, oder es vergandet, weil jene, die es einst bebauten, sich kaum getrauen, es wieder offen zu nutzen.
Der Widerstand der Bevölkerung setzte schon mit der Konzessionierung ein und wurde häufig gewaltsam niedergeschlagen bis hin zu Mord, Haft und Vertreibung. Vielerorts schlugen internationale Akteure Alarm und machten die Proteste bekannt. Doch wo auch nationale NGOs sich diesem Problem zuwenden und die widerständige Bevölkerung sich vernetzt, kann es nach jahrelangen politischen und juristischen Kämpfen gelingen, das Land in die Verfügung der Bauern zurückzubringen. Hiervon berichtet dieses Heft. „Nr. 176 – Land Grabbing – unerfüllte Versprechungen“ weiterlesen
Kategorie: Afrika-Bulletin
Nr. 175 – Quo vadis Südafrika?
Das Jahr 1994 hat das Bild Afrikas in besonderer Weise geprägt: mit dem Völkermord in Ruanda einerseits und dem Ende der Apartheid andererseits. Beide Ereignisse liegen jetzt 25 Jahre zurück, beide sind mit starken Emotionen verbunden und haben übertrieben positive wie übertrieben negative Vorstellungen über den Kontinent genährt. Das vorliegende Afrika-Bulletin ist dem Südafrika von heute gewidmet. Es überlässt das Wort Südafrikanerinnen und Südafrikanern, die aus einer aktivistischen beziehungsweise reflektierenden Perspektive auf ihr Land und seine Probleme blicken.
Das Heft ist in Zusammenarbeit mit der KEESA entstanden, die Anfang Dezember mehrere dezentrale Veranstaltungen zu Südafrika organisiert (für aktuelle Informationen siehe www.apartheid-reparations.ch).
Nr. 174 – Theaterschaffen in Afrika
Das Afrika Bulletin widmet eine Ausgabe dem Theater und dies zum ersten Mal ! Für mich, die länger in Afrika lebte und dieser Kunst vielfach auch im ländlichen Raum begegnete, ist dies ziemlich erstaunlich. Zumindest in Westafrika ist Theater neben den traditionellen Ritual- und Maskenpräsentationen bei Weitem die populärste Kunst.
Nr. 173 – Demokratische Republik Kongo – eine Annäherung
«Der Kongo». Was für eine Anmassung, über dieses riesige Land zu berichten, ohne eine ganze Bibliothek zu füllen ! Wir wagen es trotzdem – im Wissen, mit unserem begrenzten Blick nur gerade zwei, drei Regentropfen zu beschreiben, die in einem Tropengewitter auf Kinshasa niederprasseln. Mit unserem Schwerpunktthema vermitteln wir eine Ahnung – mehr liegt nicht drin.
„Nr. 173 – Demokratische Republik Kongo – eine Annäherung“ weiterlesen
Nr. 172 – Swiss Transit Trade and Zambia
Thanks to the initiative and support of SNIS (Swiss Network of International Studies) this issue of the Afrika-Bulletin is now available in English.
This Bulletin discusses Switzerland’s economic relations with the South; the authors specifically examine this topic using Zambia and its copper as examples. The contributions are part of an international research project funded by the Swiss Network for International Studies (SNIS) and led by Basel social anthropologist Rita Kesselring. The research project “Valueworks: Effects of Financialization along the Copper Value Chain” follows copper’s path from the mines to the end buyer and describes the parties involved in this process. It is shown that the extent of the participation of Swiss companies in the Zambian copper sector exceeds all expectations.
Nr. 172 – Schweizer Transithandel und Zambia
Das vorliegende Bulletin diskutiert die wirtschaftlichen Beziehungen der Schweiz zum Süden; konkret untersuchen die Autorinnen und Autoren dieses Thema
am Beispiel von Zambia und dessen Kupfer. Die Beiträge sind im Rahmen des Forschungsprojekts Valueworks: Effects of Financialisation along the Copper Value Chain entstanden. Dieses geht dem Weg des Kupfers vom Minentor bis zum Endkunden nach und beschreibt die an diesem Prozess Beteiligten. Dabei hat sich gezeigt, dass das Ausmass der Beteiligung von Schweizer Firmen am sambischen Kupfersektor alle bisherigen Vorstellungen übertrifft. Dieser Befund macht die Unterregulierung des Rohstoffhandelszentrums Schweiz noch problematischer und zeigt, dass eine breite politische Diskussion darüber dringend nötig ist. „Nr. 172 – Schweizer Transithandel und Zambia“ weiterlesen
Nr. 171 – Illicit Financial Flows
Afrikas Staaten mit ihren teilweise gewaltigen Rohstoffvorkommen verlieren gemäss dem Mbeki-Report aus dem Jahr 2015 jährlich 50 Milliarden USD, die über sogenannte Illicit Financial Flows aus ihren Volkswirtschaften abgezogen werden. Bei ihrer relativ geringen Wirtschaftskraft ist das anteilmässig mehr als dies bei anderen Entwicklungs- und Schwellenländern
der Fall ist. Wir gehen der Frage nach, was denn genau unter Illicit Financial Flows (IFF) verstanden wird und beleuchten deren Auswirkungen. „Nr. 171 – Illicit Financial Flows“ weiterlesen
Nr. 170 – Literatur schreibt Geschichte neu
Das Afrika-Bulletin Nr. 140 vom November 2010 widmete sich dem Thema «Literatur und Zeitgeschehen» – es war die erste Ausgabe, die in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Afrikastudien Basel (ZASB) entstand. Nach inzwischen dreissig gemeinsamen Bulletins befasst sich die vorliegende Nummer erneut mit Literatur, diesmal spezifisch mit «Literatur und Geschichte». Aktuelle Interpretationen der Vergangenheit visieren immer auch die gegenwärtige und künftige Gestaltung des privaten und öffentlichen Lebens an. Im Zentrum stehen dieses Mal Autoren aus dem französischen und portugiesischen Sprachraum Afrikas. Nur schon dieses Auswahlkriterium ist ein Hinweis auf die in kolonialer Zeit geschaffenen Verhältnisse. „Nr. 170 – Literatur schreibt Geschichte neu“ weiterlesen
Nr. 169 – Unabhängige Justiz – ein Paradox?
Am 1. September 2017 erklärte der Oberste Gerichtshof Kenyas die Präsidentschaftswahl, aus der der bisherige Präsident Uhuru Kenyatta siegreich hervorgegangen war, als ungültig – ein in der jüngeren afrikanischen Geschichte einmaliges Verdikt. Das Urteil fand dementsprechend viel Beachtung und war auch für uns Anlass, in vergleichender Perspektive zu fragen, wie es um die Unabhängigkeit der Justiz in verschiedenen afrikanischen Staaten bestellt ist. In vier spannenden Berichten gehen wir auf die
Rolle von Gerichten und die Rechtsprechung in Burkina Faso, Kenya, Zimbabwe und Zambia ein. „Nr. 169 – Unabhängige Justiz – ein Paradox?“ weiterlesen
Nr. 168 – Rohstoffreichtum – Segen oder Fluch?
Bereits zum dritten Mal in den letzten Jahren befasst sich das Afrika-Bulletin mit der kontroversen Rolle des Bergbaus (Nr. 155 Bergbau und Demokratie vom September 2014 und Nr. 149 Bergbau: Soziale Verantwortung und Konflikte vom Februar 2013). Immer geht es dabei um die folgenden Fragen: Was bringt der forcierte Ressourcenabbau für die Entwicklung der betroffenen Länder? Was hat die Bevölkerung davon? Was sind die langfristigen Folgen für die Umwelt und den Lebensraum der Menschen? Zur Diskussion in diesem Heft stehen der Verhandlungsspielraum der Regierungen, die die Machtverhältnisse zwischen Bergbaukonzernen und Regierungen, aber auch Verteilungsfragen innerhalb der betroffenen Länder. „Nr. 168 – Rohstoffreichtum – Segen oder Fluch?“ weiterlesen