Ikemeleng

Ein vom Afrika-Komitee unterstütztes Projekt:
Ikemeleng – Stand up for yourself

Aus Roedtan in der nördlichen Südafrika-Provinz Limpopo erhielt die Projektgruppe eine Anfrage. Die Organisation Ikemeleng, welche ein Waisen- und Behindertenheim aufbaut, bittet das Afrika-Komittee um Unterstützung. Ein Besuch von Charlotte Schläpfer vom Afrika-Komitee vor Ort zeigt, was die lokale Bevölkerung bis jetzt erreicht hat.

Johannes und Virginia Madisha führen einen kleinen Lebensmittelladen in Roedtan (ca. 200 km nordöstlich von Bela Bela (ehemals Warmbath) in der Provinz Limpopo. Der Laden läuft mehr schlecht als recht. Vor allem, seit ihr Auto, ihre einzige Transportgelegenheit, gestohlen wurde, wird das Geschäft schwieriger.

Die Madishas sind auch Triebfeder eines Waisen- und Behindertenheims. In Südafrika verlieren täglich viele Kinder ihre Eltern durch Aids. Die Kinder sind dann meistens auf sich selber angewiesen und hängen in der Strasse rum. Frau Madisha verpflegte zunächst einzelne Waisenkinder, welche täglich vor ihrem Landen rumlungerten, und gewährte ihnen Unterschlupf. Es kamen immer mehr Kinder dazu. Schliesslich gründeten die Madishas mit anderen Leuten aus der Umgebung die Organisation Ikemeleng. Sie setzten sich das Ziel, eine Auffangstation für Waisenkinder und ein Behindertenheim zu sein.

Essen muss erbettelt werden

Roedtan ist zu unsicher, die Kriminalität zu bedrohlich. Das Projekt zieht schliesslich nach Zebediela um (ca 50 km nördlich). Im Quartier Moletlane bekommt die Gruppe vom chief ein Stück Land zugewiesen. Der Boden ist karg. Es gibt weit und breit keinen Baum, der Schatten spendet. Steine liegen auf dem ausgetrockneten Gelände. Eine kleine Blechhütte, in der die Kinder und eine Betreuungsperson auf dem Boden schlafen, bildet den Anfang. Gekocht wird draussen auf einem Holzfeuer. Vor allem Frauen des Dorfes Zebediela arbeiten mit. Sie alle leisten Freiwilligenarbeit.

Die Gruppe schreibt in der Vergangenheit diverse Organisationen um Unterstützung an. Nur selten hatten sie Erfolg. Von der US Embassy in Pretoria bekommt Ikemeleng schliesslich einen namhaften Betrag. Dieser reicht für die Errichtung eines Backsteinhauses mit zwei Zimmern, einer Küche und einem Gemeinschaftsraum. 42 Kinder (Behinderte und Waisen) beherbergt das Heim heute. In der Küche gibt es mittlerweilen einen kleinen Gaskochherd. Meistens wird aber doch draussen gekocht, weil das Holz billiger ist. Das Essen für die Kinder muss im Dorf täglich zusammen gebettelt werden.

Zaun und Wasser

Ikemeleng will drei weitere Zimmer ausbauen. Toiletten, ein Büro und ein kleiner Raum für medizinische Untersuchungen sind ebenfalls geplant. Teilweise befinden sich die Räume schon im Rohbau. Ikemeleng hofft, vom der US-Embassy nochmals eine Tranche zu erhalten, um die Bauarbeiten abzuschliessen. Wichtig wäre danach ein Zaun, sagt Johannes Madisha, damit das Haus nachts besser geschützt werden kann und damit die Ziegen draussen bleiben. Dann ist eine Stromversorgung projektiert. Eine Offerte von Eskom, der staatlichen Stromversorgung, liegt bereits vor. Sobald ein Zaun da ist, möchte die Gruppe anfangen, einen Gemüsegarten für die Selbstversorgung anzulegen. Dazu muss natürlich auch Wasser herbeigeschleppt werden. „Später einmal“, sagt Virginia Madisha, „werden wir auch eine Wasserpumpe benötigen. Aber zuerst brauchen wir einen guten Zaun.“

Das Afrika-Komitee unterstützt die wertvolle Aufbauarbeit von Ikemeleng.