Nr. 140 – Literatur und Zeitgeschehen

bulletin_140_coverDas aktuelle Afrika-Bulletin ist dem Thema Literatur in Afrika gewidmet. Nach einer verstärkten Zusammenarbeit bei den letzten beiden Ausgaben wird das Bulletin nun gemeinsam vom Afrika-Komitee und dem Zentrum für Afrikastudien Basel herausgegeben.

Elísio Macamo: Was Du nicht siehst, sieht ein Schriftsteller. Belletristik als Zugang zu afrikanischer Wirklichkeit

Mit ihrer scharfen Beobachtungsgabe verstehen Schriftsteller es oftmals wesentlich besser als Sozialwissenschaftler, gesellschaftliche Zustände zu beschreiben und Probleme auf den Punkt zu bringen. Elísio Macamo führt in das Schwerpunktthema ein.

Melita Aleksa Varga und Hrisztalina Hrisztova-Gotthardt: Poesie kann Dinge verändern. Ein Interview mit dem nigerianischen Dichter Remi Raji

Mehr als in anderen Ländern haben in Nigeria Schriftsteller eine wichtige Rolle als Kritiker der Gesellschaft wahrgenommen. Einer von ihnen ist Remi Raji, der mit seiner Kunst klar Stellung bezieht. In seinem Gedichtband «Lovesong for my Wasteland» (2005) fasst er die Geschichte Nigerias in Verse und thematisiert die Versäumnisse der Regierung genauso wie die Ausbeutung des Landes. In einer Zeit, in der die nationale Psyche kollabiert, schafft er politisches Bewusstsein und nährt die Hoffnung auf eine erstrebenswerte bessere Zukunft.

Bettina Jahn: Frauenleben während der Apartheid. Der Sprengstoff autobiographischer Texte

Lange dominierten Männerstimmen die Literatur zur Apartheid. Erst in den späten 80er Jahren änderten Autobiographien von Frauen wie z. B. von Winnie Mandela dieses Bild. Diese leisteten nicht nur einen wichtigen Beitrag für ein umfassendes Verständnis des repressiven Systems und die politische Bewusstseinsbildung weltweit, sondern diese starken Frauenfiguren wurden auch zu Vorbildern in der hiesigen Frauenbewegung. Die Lebensbilder von Ellen Kuzwayo, Emma Mashinini und Mamphela Ramphele illustrieren die wichtige Rolle, die Frauen im Widerstand gegen das südafrikanische Apartheid-System spielten.

Therese Steffen: Kindersoldaten-Literatur. Ein neues Genre?

Was könnte die Formbarkeit des Menschen besser belegen als autobiografische Erzählungen von Kindersoldaten, die die Chance einer Rehabilitation und Zugang zu Bildung erhielten ? Therese Steffen gibt einen Einblick in die englischsprachige afrikanische Literatur dieses neuen Genres, komplettiert durch eindrucksvolle Romane, in denen Schriftsteller sich des erschreckenden Phänomens einfühlend annehmen.

Susy Greuter: Nigeria – der Konfliktpotentiale sind viele. Ein Interview mit Jochen Kirsch

mission 21 unterstützt seit Jahren Projekte im Nordosten Nigerias, der inzwischen zu einer Krisenregion geworden ist. Seit den 90er Jahren kam es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen. Über die Hintergründe der Zwiste und deren Verknüpfung mit der Politik der afrikanischen Grossmacht Nigeria ist wenig bekannt. Pfr. Jochen Kirsch, verantwortlich für das Nigeria-Programm bei mission 21, erklärt die komplexen Faktoren, die diese Konflikte auslösen und anschwellen lassen in einem Interview mit Susy Greuter.

Afrika in Kürze. Eine Übersicht über aktuelle Themen

Helina Bischoff, Susy Greuter, Hans-Ulrich Stauffer

Literatur und Musik. Besprechungen von Neuerscheinungen

Hans-Ulrich Stauffer und Pius Frey

Nachruf auf Lewis Nkosi

Veit Arlt