Die Umbrüche in Norden Afrikas haben dramatisch die Rolle der neuen Medien bei der politischen Mobilisierung und Demokratisierung aufgezeigt. In dieser Ausgabe steht das Mobiltelefon im Zentrum – eine Technologie, deren Nutzen für Afrika bei der Einführung völlig falsch eingeschätzt wurde. Wir danken den Autoren und Autorinnen und allen die zum Entstehen dieses Hefts beigetragen haben. Eine Übersicht über den Inhalt folgt unten.
Bewegende Technik. Erfolg der Mobiltelefonie in Afrika
Mehr als jede andere Innovation hat das Mobiltelefon neue Möglichkeiten für Entwicklung in Afrika geschaffen. Dabei herrschte noch vor zwanzig Jahren grosse Skepsis gegenüber dieser Technologie. In seinem einführenden Beitrag lenkt Elísio Macamo das Augenmerk auf die Entscheidungen und Handlungen jener Menschen, die sich das Mobiltelefon zu Nutzen machen.
Mit Hightech aus der Armut. Mobiltelefon, Internet und Solarenergie stärken die ländliche Bevölkerung
Mobiltelefonie und Internet haben in Afrika vielerorts, beispielsweise im ländlichen Handel, die Beziehungen revolutioniert und damit eine ganz neue Dynamik geschaffen, die zur Überwindung alter Probleme beitragen kann. Ueli Scheuermeier stellt ein Beispiel aus seiner Praxis in Tansania vor.
Kommunizieren ohne Worte Wie ältere Menschen in Tansania Mobiltelefone nutzen
Etwa 19 Millionen SIM-Karten sind unter den 42 Millionen Einwohnern Tansanias im Umlauf. Nicht nur bei der jüngeren Bevölkerung sind Mobiltelefone beliebt, sondern diese werden auch von den über sechzig Jährigen rege genutzt. Wer über kein eigenes Gerät verfügt, greift auf jenes von Verwandten oder Nachbarn zurück. Jana Gerold beschreibt, wie diese Menschen das Mobiltelefon nutzen und welche Möglichkeiten es ihnen in Bezug auf Pflege und Gesundheit eröffnet.
Mit der Heimat verbunden. Per Mobiltelefon realisieren Migranten Entwicklungsprojekte
Das Mobiltelefon bietet Migranten nicht nur die Möglichkeit, den Kontakt mit Familie und Dorfgemeinschaft in der Heimat aufrecht zuhalten. Es ist auch die Basis für privat initiierte ländliche Entwicklungsprojekte. Diese Form der Hilfe gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bettina Frei und Primus Tazanu berichten aus ihrer Forschungsarbeit in Kamerun, respektive unter Migranten aus Kamerun.
Beschleunigte Landreform in Zimbabwe. Farmarbeiter tragen das grösste Leid
Nachdem im Jahr 2000 der Vorschlag für eine neue Verfassung abgelehnt worden war, konterte Präsident Mugabe die auch unter der Landbevölkerung offensichtliche Unzufriedenheit mit dem Fast Track Land Reform Programme. In den folgenden zehn Jahren führte dieses zur Besetzung und Enteignung von gegen 4000 Grossfarmen. Weniger als 300 weisse Farmer konnten sich (noch) halten, ständig von Aus 10
weisung und Belagerung bedroht. Susy Greuter recherchierte, wie es den wenig beachteten Farmarbeitern dabei erging, und wie man sich die gegenwärtige Situation auf dem Lande vorstellen kann.
Afrika in Kürze. Eine Übersicht über aktuelle Themen
Susy Greuter und Hans-Ulrich Stauffer
Literatur und Musik. Besprechungen von Neuerscheinungen und Konzerthinweise
Susy Greuter, Hans-Ulrich Stauffer, Veit Arlt und Pius Frey
Kampagne: Für bessere Arbeitsbedingungen auf Südafrikas Farmen
Farmarbeiter in Südafrika leben und arbeiten vielerorts noch immer unter prekären Umständen. Das Centre for Rural Legal Studies unterstützt ren Passivität protestieren. Eine weitere Zielgruppe der Aktionen sind das Agrobusiness und die KonsumentInnen im In- und Ausland, die ebenfalls die Einhaltung der bestehenden Gesetze verlangen sollen. die Bewegung der Farmarbeiter, die für eine Verbesserung der rechtlichen Situation einsteht. Barbara Müller stellt die aktuelle Kampagne vor.