Nr. 145 – Afrikanisches Kino

bulletin_145_coverSeit Sommer 2011 präsentiert die studentische Gruppe «African Cinema – Bewegte Perspektiven» in regelmässigen Abständen und mit viel Engagement Filme aus und über Afrika mit dem Ziel, neue dynamische Perspektiven auf Afrika zu fördern. In der aktuellen Ausgabe des Afrika-Bulletins präsentiert sie ein spannendes Kaleidoskop, das Schlaglichter auf ein komplexes Feld wirft, das oft unter dem Begriff afrikanisches Kino verortet wird. Wir danken den Autoren und Autorinnen und allen, die zum Entstehen dieses Hefts beigetragen haben.

Editorial

Veit Arlt

Was ist eigentlich . . . afrikanisches Kino?

Ein bewegtes und zugleich bewegendes Phänomen
Wird vom Filmschaffen auf dem afrikanischen Kontinent gesprochen, so fällt oft der Begriff afrikanisches Kino. Doch was ist damit gemeint, wovon reden wir, wenn wir von afrikanischem Film sprechen, und was versteckt sich dahinter? Jacob Geuder im Versuch einer Annäherung an ein bewegtes Phänomen.

Nach dem «afrikanischen Kino»

Junges, urbanes Filmschaffen in Afrika
Mit dem Web2.0 haben sich auch für Afrikas Kunstschaffende insbesondere im Bereich des Films neue Möglichkeiten eröffnet und das Filmschaffen wurde «demokratisiert». Hier wird deutlich, wie stark die jüngeren Filmschaffenden städtisch geprägt und international vernetzt sind. Luregn Lenggenhager stellt beispielhaft einige Projekte vor.

Gender und Sexualität im «afrikanischen Kino»

Eine grosse Bandbreite afrikanischer Filme thematisieren Geschlechterrollen
Von der Bedeutung von Frauen im Widerstand gegen (post-)koloniale Verhältnisse bis hin zum Umgang mit Homosexualität in afrikanischen Gesellschaften reicht die Thematisierung von Geschlecht und Geschlechterrollen im afrikanischen Film, wobei auf die Vielfalt der Länder, die verschiedenen Produktions- und Distributionsbedingungen, die sozialen und historischen Kontexte und eine lange und komplexe Geschichte der Filmproduktion in Afrika hingewiesen werden muss. In ihrem Beitrag konzentriert sich Sarah Werlen auf postkoloniale Filme und RegisseurInnen, um einige Aspekte aus diesem faszinierenden und nach wie vor brisanten Themenfeld zu beleuchten.

Afrikas Filme im europäischen Umfeld

Die Stiftung trigon-film prägt den Auftritt des afrikanischen Kinos mit
Für afrikanische Filme sind europäische Gremien und Produktionen oft Fluch und Segen zugleich. Einerseits ermöglichen sie den Vertrieb auf europäischen Märkten und stellen Filmschaffenden jene Fördermittel bereit, welche afrikanische Staaten ihnen nicht bieten können oder wollen. Andererseits wird die Finanzierung häufig an Bedingungen geknüpft, die eher nach europäischer Wirtschaftsförderung ausschauen. In manchen Fällen kann die Ausrichtung am globalen Markt dazu führen, dass die erzählten Geschichten einer Exotisierung oder Trivialisierung unterliegen. Kommt hinzu, dass afrikanische Filme in den Ursprungsländern mangels Infrastruktur nur schwer zugänglich sind. Im Gespräch mit Manuel Raemy äussert sich Walter Ruggle, Direktor von trigon-film, zur Auswahl und Vermittlung von Filmen und zur Arbeit der Schweizer Stiftung.

Afrika in Kürze. Eine Übersicht über aktuelle Themen

Barbara Müller und Susy Greuter

«Heute Gadaffi – morgen JES»

Angolas Jugend begehrt gegen das Regime von José Eduardo dos Santos auf
Luanda, Anfang September 2011. Eine angespannte Atmosphäre liegt in der Luft. Mit Songs und Sozialprotesten lehnt sich die angolanische Jugend gegen die 32-jährige Herrschaft von Staatspräsident dos Santos – das «System JES» genannt – auf. Ein Augenzeugenbericht des in Köln lebenden Journalisten António Cascais gibt die Stimmung wieder.

Literatur, Film und Musik. Besprechungen von Neuerscheinungen

Susy Greuter, Hans-Ulrich Stauffer, Sarah Lages Werlen, Luregn Lenggenhager, Veit Arlt und Pius Frey