Rundbrief Nr. 73, April 2019

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Editorial

Liebe ehemalige Mitglieder
Sie wundern sich vielleicht, warum Sie nochmals einen Rundbrief in den Händen halten, obwohl der Verein mit der Jahresversammlung vom 12. Januar 2019 aufgelöst wurde. Der Grund liegt darin, dass der Vorstand das Referat von Barbara Müller so interessant fand, dass er es allen Mitgliedern zugänglich machen wollte. Das Re-ferat beleuchtet den Charakter des zimbabwischen Staates unter dem Aspekt des Raubtierstaates. Auch macht es die bis jetzt unbekannten Beziehungen zwischen den in der Schweiz ansässigen Firmen Glencore und Trafigura und Zimbabwe öffentlich. Die Ausführungen sind hochinteressant, stehen doch beide Firmen seit einiger Zeit in der Kritik wegen nicht menschenrechtskonformem Handeln. Nicht vorenthalten wollen wir Ihnen auch den ebenfalls an der Jahresversammlung gehaltenen Rückblick auf 31 Jahre Vereinigung Schweiz-Zimbabwe. Und zum Schluss bringen wir noch einen optimistisch stimmenden Artikel von unserem langjährigen Autor Eddie Cross, dem Analysten von MDC-T. Der Artikel ist einerseits eine Liebeserklärung an Zimbabwe. Und andererseits zeigt der Artikel auf, dass sich entgegen landläufiger Einschätzung hinter den Kulissen der Regierung betreffend Militär und Wirtschaft einiges mehr getan hat, als bis jetzt bekannt war.

An der Jahresversammlung wurde statutengemäss beschlossen, das nach Abschluss der Rechnung per Ende April 2019 verbliebene Vereinsvermögen je zur Hälfte auf die beiden Organisationen Afrika-Komitee und fepa zu übertragen. Mit beiden Organisationen hat die Vereinigung Schweiz-Zimbabwe seit Beginn zusammengearbeitet. In beiden Organisationen waren und sind diverse (ehemalige) Vorstandsmitglieder aktiv und beide Organisationen arbeiten immer wieder schwerpunktmässig zu Zimbabwe.

Die Jahresrechnung 2018 wies per Ende Dezember ein Vermögen von CHF 6’125.23 aus. Von Januar bis Ende April 2019 resultierte bei Einnahmen von CHF 830.- und Ausgaben von CHF 1’785.23 (vor allem Kosten der Jahresversammlung) ein Verlust von CHF 955.23. Das zu verteilende Vereinsvermögen beträgt per Ende April noch CHF 5’170.-.
Die Vereinigung Schweiz-Zimbabwe kann damit dem Afrika-Komitee und fepa einen Betrag von je CHF 2’585.- überweisen.

Die Organisationen Afrika-Komitee, fepa und KEESA befassen sich schwerpunktmässig immer wieder mit Zimbabwe. Sie informieren über Zimbabwe, unternehmen Vorstösse bei den Regierungen der Schweiz und Zimbabwes und organisieren Veranstaltungen zu Zimbabwe, oft auch mit Gästen aus Zimbabwe. Mit einer Mitgliedschaft in einem dieser Vereine bleiben Sie weiter mit Zimbabwe verbunden und helfen mit, dass deren Aktivitäten weiter finanziert werden können.

Der Vorstand beabsichtigt, seinen Adressstamm dem Afrika-Komitee, fepa und KEESA zur Verfügung zu stellen. Wer damit nicht einverstanden ist, meldet sich bitte möglichst bald, spätestens aber bis 15. Mai 2019 bei Joe Brogli, Bethlehemweg 10, 6405 Immensee oder jbrogli@smb-immensee.ch.
Der Vorstand bedankt sich für das langjährige Interesse an der Vereinigung Schweiz-Zimbabwe und verabschiedet sich damit endgültig von Ihnen.
Für den Vorstand
Gertrud Baud

Inhalt:

Brief an die Mitglieder
Zimbabwe als Raubtierstaat – Schweizer Beziehungen (Barbara Müller)
Rückblick 31 Jahre Vereinigung CH–ZW (Gertrud Baud)
Neuausrichtung (Eddie Cross)
Impressum

Medienmitteilung vom 22.01.2019

Schluss mit dem brutalen Einsatz der Sicherheitskräfte in Zimbabwe!

In Zimbabwe herrscht die nackte Gewalt. In Davos am WEF wird Präsident Emmerson D. Mnangagwa von Finanzminister Mthuli Ncube vertreten. Er ist das «nette Gesicht» eines Regimes, das in den letzten Tagen ein Dutzend Menschen erschoss, 80 Personen verletzte, Hunderte Demonstrierende verhaftete, Entführungen durchführte und Angst und Schrecken verbreitete.

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Rundbrief Nr. 72, Dezember 2018

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Editorial

Dies ist die letzte Ausgabe des Rundbriefes der Vereinigung Schweiz-Zimbabwe. Nach 30 Jahren und 72 Rundbriefen löst sich die Vereinigung per Ende Dezember 2018 auf, weil sich kein Ersatz für die zurücktretenden Vorstandsmitglieder fand. Die letzte Jahresversammlung findet am 12. Januar 2019 in Zug statt.

Die Vereinigung wurde im April 1988 gegründet – zu einer Zeit, als Zimbabwe und Mugabe weltweit hohes Ansehen genossen und als Modell für Afrika gepriesen wurden. Die Zeiten haben sich geändert. Eine macht- und geldgierige Elite hat ein reiches Land geplündert und an den Rand des Abgrundes gebracht. Im November 2017 musste Mugabe zwar nach einem Militärputsch abtreten. Der landesweite Jubel der ZimbabwerInnen darüber war gross und zeigte, dass sich die Bevölkerung eine Änderung wünscht. Leider legt die neue Regierung aber bis jetzt keine grosse Reformagenda vor und scheint vor Änderungen zurück zu schrecken, was nichts Gutes verheisst. Die Regierung der nationalen Einheit von 2008-2013 machte eigentlich vor, wie sich eine Wirtschaft mit einfachen Mitteln rasch wieder erholen kann. Leider stützt sich die jetzige Regierung offensichtlich nicht auf diese Erfahrungen. Auch wenn sich die Bevölkerung freier fühlt, ist bei vielen die Angst vor Überwachung allgegenwärtig. Wie diese funktioniert, um Zanu-PF die Macht zu erhalten, zeigen immer wieder Berichte über Benachteiligungen bei Nahrungs- oder Saatgutverteilung, oder bei der Zuteilung von Wohnungen.

Die gegenwärtige Politik der gössten Oppositionspartei MDC ist schwer zu begreifen. Einerseits focht sie, ohne genügende Beweise vorlegen zu können, die Wahlergebnisse an und behauptet nach wie vor, um den Wahl-sieg betrogen worden zu sein. Zudem liess sich MDC-Präsident Chamisa an einer Veranstaltung zum Gegen-Präsidenten (!) küren und verweigert sich Gesprächen mit der Regierung, obwohl alle BeobachterInnen betonen, wie wichtig eine Zusammenarbeit wäre. Leider ist die Opposition nach wie vor sehr zersplittert und damit schwach und Zanu-PF unternimmt alles, dass es so bleibt. Denn die Zahlen zeigen: Eine geeinte Opposition hätte die Wahlen gewonnen.

In diesem Rundbrief bringen wir unter anderem einen Rückblick über 30 Jahre Vereinigung Schweiz-Zimbabwe, den traditionellen Halbjahresrückblick von Ruth Weiss samt Kommentar, einen Bericht von Dewa Mavhinga, Einschätzungen von Eddie Cross, Berichte über Diamantenschürfer und Woza.
Ihnen, liebe LeserInnen des Rundbriefes und liebe Mitglieder, danken wir für das Interesse, das Sie unserer Arbeit entgegengebracht haben. Es hat uns motiviert, so lange dran zu bleiben.

Gertrud Baud, Mitglied des Vorstandes

Inhalt:

Editorial (Gertrud Baud)
Erst wenn Mugabe geht, gehen auch wir (Gertrud Baud)
Nach den Wahlen (Ruth Weiss)
Quo vadis, Zimbabwe – ein Kommentar (Ruth Weiss)
ZW nach Mugabe: neues Zeitalter – falsche Hoffnung? (Dewa Mavhinga)
Ich bin kein Elefant! (Eddie Cross)
Im Ausnahmezustand (Eddie Cross)

Parteien
Mujuru‘s world crumbles (Obey Manayiti)

Wirtschaft
Mayor calls for peaceful engagement
Zanu chefs milking vendors
Harare needs $1 billion for repairs
Govt moves to curb inputs abuse
Kwekwe machete war claims
Hwange workers cry foul; Inputs for cotton growers

China
We won‘t seize Zim assets: China (Andrew Kunambura)

Zivilgesellschaft
Woza campaigns for free education

Literatur
Überleben von Frauen unter Mugabe; Blitzlichter auf die Geschichte; Freud und Leid des Volkes teilen (Rita Schäfer)

GV 12.1.2019; Impressum; Quellen

Rundbrief Nr. 71, Mai 2018

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Editorial

Seit unserem letzten Rundbrief haben sich die Ereignisse überschlagen: Im November wurde der langjährige Präsident Mugabe mit Hilfe des Militärs von seinem langjährigen Mitstreiter Emmerson Mnangagwa zum
Rücktritt gezwungen. Der Rücktritt Mugabes wurde in Harare von über einer Million Menschen bejubelt. Einmalig die Bilder der Strassen und Plätze von Harare, voll mit feiernden Leuten. Im Februar starb der wichtigste Oppositionsführers Morgan Tsvangirai. In der Öffentlichkeit trauerten Hunderttausende um ihn. Eine neue Regierung wurde gebildet, allerdings mit altbekannten Gesichtern und ehemaligen Militärs. Die Regierung versprach viele Änderungen, hat aber noch wenig umgesetzt. Die Zusammensetzung der Regierung gibt eigentlich zu grosser Skepsis Anlass, sind doch die Herren (!) alle eng mit Mugabe verbunden gewesen und haben seine Politik mitgetragen und mitgeprägt. Trotzdem wird der Regierung immer noch viel Goodwill entgegengebracht und es werden grosse Hoffnungen in sie gesetzt. Erstmals seit Jahren zeigen sich reale Chancen auf eine Verbesserung der Lebensbedingungen.

Mit einer richtigen Politik sollte die Wirtschaft rasch wieder Tritt fassen. Die internationale Gemeinschaft hält zwar noch an den Sanktionen fest, wird diese aber aufheben, wenn die Wahlen (einigermassen?) fair und frei durchgeführt werden können. Bis jetzt hat sich allerdings trotz heftiger Kritik der Opposition an den Wahlvorbereitungen noch nichts geändert.

Wir dokumentieren in diesem Rundbrief unter anderem das letzte halbe Jahr, traditionell beginnend mit dem Rückblick von Ruth Weiss. Exponenten der Zivilgesellschaft von Zimbabwe beschreiben Entwicklungen und Einschätzungen verschiedener Ereignisse und ein Reisebericht vermittelt einen Eindruck von der Stimmung im Land.

Gertrud Baud, Mitglied des Vorstandes

Inhalt:

Editorial (Gertrud Baud)
Neun Tage, die Zimbabwe veränderten – oder auch nicht? (Ruth Weiss)
Mehr als eine Million jubelten – sie wollen Veränderung (Gertrud Baud)
Das grosse Dilemma (Eddie Cross)

ZIVILGESELLSCHAFT
WOZA: 18-year-old Activist Found – 82 in Custody Released
Zustand der Opposition im Hinblick auf Wahlen (Dewa Mavhinga)
Die Zivilgesellschaft im neuen Zimbabwe (Marcel Dreier)
The new Zimbabwe through youths‘ eyes (Tafadzwa Moyo)
Eindrücke von einer Reise im Februar und März (Eleonora Matare)
Kampf um erfolgreiche Schulabschlüsse in Matabeleland (Urs Gröhbiel)

WIRTSCHAFT
„We are open for business“ – Etikettenschwindel! (Eddie Cross)
Entwicklungsstaat oder räuberischer Staat (Rita Schäfer)

KULTUR
P. Gappah – Die Schuldigen von Rotten Row
Black Umfolosi

In eigener Sache

Rundbrief Nr. 70, November 2017

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Editorial

Zimbabwe kommt mir manchmal wie eine Wundertüte vor – ein Land voller Widersprüche und Gegensätze: Das Land steht vor dem Abgrund, der ehemalige Finanzminister Biti warnte an einer öffentlichen Veranstaltung im Juli vor einer Implosion im nächsten Jahr. Das öffentliche Gesundheitswesen und die öffentlichen Schulen, einst der Stolz der jungen Nation, liegen am Boden. In die Infrastruktur ist seit Jahren nicht mehr investiert worden, entsprechend schlecht ist der Service. Die Elite schaltet und waltet nach freiem Gutdünken. So verjagte Grace Mugabe ganze Dorfgemeinschaften, weil sie deren Land selber nutzen wollte. Korruption und Vetternwirtschaft sind normal und werden auch von öffentlichen Stellen immer wieder angeprangert. Simba Makoni, ehemaliger Landwirtschafts- und Finanzminister, sagte dazu: «Der Fisch stinkt vom Kopf».

Auf der anderen Seite höre ich, dass eine Patientin nach einem Herzinfarkt in der Privatklinik bestens betreut wurde, einen Stent eingesetzt erhielt und bald wieder entlassen werden konnte. Die jungen Leute gelten immer noch als sehr gut ausgebildet. (Staats-)Firmen handeln Verträge aus über grössere und längerfristige Investitionen. Die Reserve Bank will den Chrom- und Platinhandel übernehmen, um Transparenz über die Vermarktung zu schaffen und Korruption zu unterbinden. Aus demselben Grund wurde eine zentrale Diamantenfirma geschaffen.

Die Gerichte haben nach wie vor eine hohe Glaubwürdigkeit und werden immer wieder angerufen, beispielsweise beim Verbot einer Demonstration oder bei der Enteignung von Land. Und auch die kulturelle Szene blüht trotz Finanzproblemen.

Wir versuchen, diese Entwicklungen in unserem Rundbrief zu dokumentieren. Dazu gehört auch der Rückblick über die Ereignisse des letzten Jahres von Ruth Weiss und der Bericht von Dewa Mavhinga über den Zustand der Opposition.

Gertrud Baud, Mitglied des Vorstandes

Inhalt:

Editorial (Gertrud Baud)
Nachfolgekämpfe (Ruth Weiss)
Die Wahlen 2018 werden kaum glaubwürdig, frei und fair sein (Dewa Mavhinga)
Wenn die Verrückten das Irrenhaus übernehmen (Eddie Cross)
Militär und Kriegsveteranen gegen Mugabe (Gertrud Baud)
Das Ende der Mission oder der Grundstein einer Entwicklung (Christine Bieri)

ZIVILGESELLSCHAFT
War Veterans Vow to De-campaign Mugabe (Fungi Kwaramba)
War Veterans Declare War against G40 (Nqobani Ndlovu)
Pressure Group Tours Gukurahundi Graves (Nqobani Ndlovu)
Ndanga Pushes for Gukurahundi Reparations (Jeffrey Muvundusi)
Violent Demo Rocks Harare (Blessed Mhlanga)

LANDWIRTSCHAFT
Sakunda Ratchets Command Agriculture (Dumisani Ndlela)
Command Agriculture and the Politics of Subsidies (Ian Scoones)

WIRTSCHAFT
Marange Diamond Output Plunges (Elias Mambo/Obey Manayiti)
Fears of a Fresh Diamond Rush Loom in Manicaland (Elias Mambo)
RBZ to Market Platinum, Chrome
Over 136’000t of Chrome Exported to China
Chrome Exports to Drive Mineral Earnings
Mineral Earnings up 31%
China Firm R&F to Invest $1 billion in Latest Bid to Revive Ziscosteel
Chinese Firm to Roll out Low Cost Houses

KULTUR
Christoph Marx – Mugabe, ein afrikanischer Tyrann (Ruth Weiss)
Theatre PaBridge – On Turning a Dilapidated Footbridge into a Cultural Success
Jibilika Dance Trust – 10th Jibilika Festival
Panashe Gabi Wins Battle Rivalskool at 10th Jibilika Festival

Rundbrief Nr. 69, Mai 2017

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Editorial

Die Wirtschaft Zimbabwes schrumpft weiter, die Arbeitslosigkeit ist auf 90 % bis 95 % gestiegen. Das Patronage-System wuchert wie ein Krebsgeschwür. Da stellen sich viele Fragen, unter anderem: Wie überleben die normalen Leute? Wie werden die nach wie vor bestehende Regierung, die Lokalpolitiker und die Spitzen der staatlichen Betriebe finanziert? Welche Sicherheiten erhalten die wenigen Investoren? Wann implodiert das Land?

Die Regierungspartei Zanu-PF ist zerstritten, die Wirtschaft liegt am Boden. Das müsste eigentlich der Opposition Auftrieb geben. Aber auch die Opposition ist in viele Parteien und Organisationen aufgeteilt und zerstritten und ob sie sich auf ein gemeinsames Wahlprogramm und einen gemeinsamen Präsidenten einigen kann, ist noch offen. Klar scheint auch, dass es ohne Änderung des Wahlgesetzes nicht zu fairen und freien Wahlen kommen wird. Und dann stellt sich immer noch die Frage, wie sich bei einem Erstarken der Opposition das Militär verhalten wird.

Eine erstaunliche Wende hat ein Teil der War Vets genommen. Bis jetzt überloyal zu Mugabe haltend und gegen jede Opposition hetzend, kritisieren sie nun öffentlich in einem grossen Kongress mit 1000 Teilnehmenden die Regierung Mugabe. Gibt das der Opposition neuen Aufschwung?

Ruth Weiss hat für diesen Rundbrief wieder die Ereignisse des letzten halben Jahres dokumentiert. Diverse Artikel über die Opposition zeigen unterschiedliche Einschätzungen über deren Stärke. Aus den Artikeln zur Landwirtschaft sehen wir, dass Landbesetzungen nach wie vor vorkommen, aber von den Gerichten auch versucht wird, diese zurück zu binden – nicht immer erfolgreich.

Gertrud Baud, Mitglied des Vorstandes

Inhalt:

Editorial (Gertrud Baud)
Kein neuer Anfang (Ruth Weiss)
Das Leben nach Mugabe (Eddie Cross)

(REISE-) EINDRUECKE
Communities – Bridging Continents. Together as one (Claudia Rüegsegger)

CHINA
China, treuer Verbündeter

LANDVERTEILUNG
Landreform unter der Lupe (Rita Schäfer)
Mugabe Gives More Land to ex-Freedom Fighters ahead of 2018 Vote (News 24)
Council Evicts ZANU-PF Land Invaders (Obey Manayitis)
Insiza White Farmer Wins Case against ‚Invaders‘ (Silas Nkala)
Cops Demolish 50 More Homes (Everson Mushava)

OPPOSITION
Gukurahundi – Das Blut von 20‘000 beginnt zu sprechen
Der Zustand der Opposition (Eddie Cross)
Oppositon bald geeint?
Tsvangirai to Lead Opposition (Obey Manayitis)
We Will Fight for Democracy (Richard Chidza)
Grand Coalition Remains Elusive for Zimbabwe’s Opposition Parties (Dewa Mavhinga)

LITERATUR
Petina Gappah – Die Farben des Nachtfalters  (Ulrike Baureithel)

Rundbrief Nr. 68, November 2016

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Editorial

In den letzten Monaten gab es eine Reihe von Demonstrationen, beispielsweise gegen die Misswirtschaft, für die Einhaltung der in der Verfassung garantierten Rechte wie Rede- und Versammlungsfreiheit oder für die Schaffung eines neuen Wahlregisters. Neu an dieser Bewegung ist, dass sich auch bis jetzt unpolitische Personen daran beteiligen und dass sich auch spontane Demonstrationen ausserhalb der Parteien gebildet haben, wie die Gruppe von 10 Personen, die zum Zeichen der Solidarität gemeinsam im Park übernachteten. Die Polizei löste die Demonstrationen, auch wenn sie bewilligt waren, teilweise mit grosser Brutalität auf, verprügelte und verhaftete die TeilnehmerInnen.

Natürlich wird gefragt, warum die Demonstrationen jetzt aufflammen. Die Bevölkerung Zimbabwes gilt als ausgesprochen friedfertig und anpassungsfähig. Ein Grund wird in der stetigen Verschlechterung der Lebensbedingungen und in der Perspektivelosigkeit gesehen. Die Leute haben nichts mehr zu verlieren. Es gilt, sich jetzt zu wehren oder nie mehr. Dewa Mavhinga weist allerdings auf die Widersprüche zwischen den Demonstrierenden und zwischen den Demonstrierenden und den traditionellen Parteien hin. Die überfällige und nötige Einigung der Opposition scheint immer noch in weiter Ferne.

Wirtschaftlich geht die Talfahrt weiter: Deflation, Stagnation, niedere Produktivität. Gleichzeitig sucht die Regierung Investoren für ihre  Minenvorhaben. Aber wer will in diesem unsicheren Land investieren? Auch in der Regierungspartei Zanu-PF gehen die Fraktions-Kämpfe weiter. Diese lähmen nicht nur die Parteiarbeit, sondern auch die der Regierung, weil die Partei eng mit der Regierung verbandelt ist. Die Horrorvision eines weiteren gefallenen Staats taucht auf.

In diesem Rundbrief bringen wir neben der traditionellen Halbjahresübersicht von Ruth Weiss unter anderem (Reise-)Eindrücke und Dokumente zur Zivilgesellschaft.

Gertrud Baud, Mitglied des Vorstandes

Inhalt:

Editorial (Gertrud Baud)
Mugabe geht nicht (Ruth Weiss)
Der Leopard hat sein Fell nicht gewechselt (Eddie Cross)
(Reise-) Eindrücke: My Three-Months‘-Stay in Zimbabwe: work with BHASO and street children (Mary Jane)
Eindrücke einer Zimbabwe Reise im Juli/August 2016 (Doris Huwyler Riedo)
Driefontein, Regionalzentrum der Immenseer Missionare (Christine und Markus Bieri)
Civil Society Press Statement on Resolving the Zimbabwe Crisis
Resolution des Europäischen Parlamentes zur Situation in Zimbabwe vom 15. September 2016
Nera organisiert Demos für Wahlreform
Social Media-driven Protest Movements in Zimbabwe (Dewa Mavhinga)
From Iron/steel Production to Iron/steel Import (Godfrey Rujeko Matewa)
Mining Revenue Flat; Gold, Platinum Output Higher
Government Begins Hunt for Missing $ 15 Billion (Nqobani Ndlovu)
Zimbabwe Miners Dig Deeper for Solutions
Zimbabwe Seeks Investors for Uranium Mine (Godfrey Marawanyika and Brian Latham)
Diamond Mine Workers Sue Chinese Employer over ‘Abuse’ (Nhau Mangirazi)
Chinese Businesses in Zimbabwe Flouting Tax Laws (Mthandazo Nyoni)
Bring Finality to Landreform (Obert Chifamba)
Literatur: Zimbabwes Diktator, die Perle, die den Glanz verlor

Rundbrief Nr. 67, Mai 2016

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Editorial

Zimbabwes ökonomische Situation verschlechtert sich weiter. Sogar den Banken geht langsam das Geld aus. Alle sprechen von Korruption und Nepotismus. Fälle werden benannt und belegt, doch dann passiert nichts mehr.

Was macht die Opposition? Die grösste Oppositionspartei MDC ist in mehrere Flügel gespalten. Ihr Anse- hen hat durch die Regierungsbeteiligung sehr gelitten, nicht zuletzt, weil sich viele ihrer Exponenten genauso bereicherten wie die Mitglieder der Regierungspartei. Nun scheint es, dass Präsident Tsvangirai wieder an Ansehen gewonnen hat. Im April gelang es MDC, in Harare eine grosse Demonstration mit über 10’000 TeilnehmerInnen durchzuführen. Die Demonstration richtete sich gegen die schlechte Wirtschaftslage und verlangte den Rücktritt von Präsident Mugabe.

In der Zwischenzeit hat auch die letztes Jahr aus der Zanu-PF ausgeschlossene Joice Mujuru eine Partei gegründet, die People First Party. Für was sie einsteht und wie gross ihre Gefolgschaft sein wird, ist noch nicht klar. Eine klare Ansage haben einige kleinere Parteien, darunter auch Mavambo/Kusile/Dawn mit Präsident Simba Makoni, gemacht. Sie streben auf die Wahlen 2018 eine stärkere Zusammenarbeit an.

Im vorliegenden Rundbrief fasst Ruth Weiss die Ereignisse
des letzten halben Jahres zusammen. Daneben beleuchtet unter anderem Eddie Cross den Zustand der Nation und Dewa Mavhinga macht sich Gedanken zum Zustand der Opposition.

Gertrud Baud, Mitglied des Vorstandes

Inhalt:

Editorial (Gertrud Baud)
Nur flackerndes Licht am Ende des Tunnels (Ruth Weiss)
Zustand der Nation (Eddie Cross)
Abduction of Itayi Dzamara (Eddie Cross)
Will an Opposition Coalition Bring Change to Zimbabwe? (Dewa Mavhinga)ZAPU Open to ZPF Coalition (Jeffrey Muvundusi)
Thousands March, Tsvangirai Urges Bob to Resign
Diamanten: „Wenn Diebe sich entzweien …“ (Eddie Cross)
Army Kicked out of Chiadzwa (Richard Chidza)
Wirtschaft: Mugabe Ruins Telecel to Punish Makamba? (Eddie Cross)
Human and Wildlife Conflict Escalates in Chipinge as Three Lions Are Poisoned to Death
Government to Sell Seized Gold (Cyril Zenda)
China: China Is Zimbabwe’s Largest Investor
China Ready to Construct New Parly Building (Veneranda Langa)
Landverteilung: Second Tokwe-Mukosi Victims’ Relocation Begins
6300 Families Face Eviction from Chiredzi Farm (Walter Mswazie)
Zivilgesellschaft: WOZA – Save Education, Save Our Children
Private Citizens’ Bill to Address 5 Brigade Atrocities (Gibbs Dube)
Driefontein Mission Children’s Home (Evelyn Nhongonhema)
Literatur: Women of Courage – Eight Life Stories

Rundbrief Nr. 66, November 2015

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Editorial

Wer geglaubt hat, Zimbabwes tiefer Fall könne nicht mehr weiter gehen, hat sich getäuscht. Die Spirale dreht sich weiter nach unten. Deindustrialisierung und Arbeitslosigkeit nehmen zu, die medizinische Versorgung und die staatlichen Dienstleistungen generell verschlechtern sich. Der Staatsbankrott droht. Aber auch die Gewalt nimmt zu. Das alles wird begleitet von einem grossen Auseinandertriften der Gesellschaft: Auf der einen Seite der mausarme Bevölkerungsteil, in katastrophalen Verhältnissen lebend, auf der anderen Seite der prunksüchtige mit Zanu-PF liierte Teil in 20-Zimmer- Villen. Dazwischen gibt es (immer noch) den nicht mit Zanu PF liierten Mittelstand, der versucht, sich durch die Misere zu lavieren.

Trotzdem gibt es immer wieder Lichtblicke: Eine Zivilgesellschaft, die sich von all dem nicht einschüchtern lässt und für ihre Rechte kämpft.

Vielleicht bahnen sich neuere Entwicklungen an. Das Militär formulierte seine Sorgen über den Niedergang der Wirtschaft und über die Grabenkämpfe innerhalb von Zanu-PF. Und Tsvangirai von MDC-T kündigte ein gemeinsames Vorgehen der Opposition an. Genaueres soll bald verkündet werden.
Über diese Themen berichten wir im Rundbrief. Ruth Weiss beleuchtet die wichtigsten Ereignisse seit dem letzten Rundbrief. Dewa Mavhinga macht uns Mut mit der Vorstellung einiger NGOs, dazu gehört auch Woza.

Wie in früheren Ausgaben des Rundbriefes bringen wir einige Analysen von Eddie Cross, sowie einige Angaben über seine interessante Biographie.

Gertrud Baud,
Mitglied des Vorstandes

Inhalt

Editorial
Zimbabwes fortschreitende Misere (Ruth Weiss)
Rimessen – Solidarität der Diaspora mit ZW (Walter Huwyler)
Fehlende medizinische Betreuung (Herbert Aschwanden)
Bedeutung der Kleinunternehmen in Zimbabwe (Eddie Cross)
Selbstzerstörungsknopf (Eddie Cross)
Cecil the Lion: lessons for land reform and elites (Ian Scoones)
Military panicks (Faith Zaba)
Tsvangirai and first family (Moses Matenga, Xolisani Ncube)
Diamond mining consolidation elusive (Taurai Mangudhla)
Work, influence of Zimbabwe‘s unsung NGOs (Dewa Mavhinga)
Woza; Pamberi Trust; Rosedale Children‘s Home;
Entführung von Itai Dzamara
Chirikure Chirikure; Literaturfestival in Harare
Jahresbeitrag, Impressum, Unsere Quellen

Rundbrief Nr. 65, Mai 2015

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Editorial

Seit Zanu-PF wieder alleine an der Macht ist, befindet sich die Wirtschaft wieder im freien Fall. Die verschiedenen und sich widersprechenden Aussagen der Regierung über weitere Landbesetzungen oder die Indigenisierung tragen nicht zur Beruhigung allfälliger Investoren bei.

Mit dem Partei-Ausschluss von Joice Mujuru, Didymus Mutasa und deren Anhängern ist Bewegung in die Parteienlandschaft gekommen, auch wenn sich sonst nichts bewegt (wie Eddie Cross schreibt). Zanu-PF ist gespalten. Die Ausgeschlossenen reklamieren für sich, die wahre Zanu-PF zu vertreten, haben den Parteiausschluss angefochten und bereiten die Gründung einer neuen Partei vor. Gleichzeitig versucht Simba Makoni, Präsident von Mavambo/Kusile/Dawn (Morgenröte), und früher unter anderem Finanzminister in der Regierung Mugabe, die zerstrittene Opposition auf einem minimalen Konsens zu einen. Wird das der Anfang vom Ende?

Im vorliegenden Rundbrief fasst uns Ruth Weiss wieder die Ereignisse des letzten halben Jahres zusammen. Weiter dokumentieren wir unter anderem Aspekte des täglichen Lebens, die Diamantenstory, Aktionen von Woza Zimbabwe, das Harare International Festival of the Arts und stellen die Schriftstellerin NoViolet Bulawayo vor.

Gertrud Baud,
Mitglied des Vorstandes

Inhalt

Editorial (1)
Chaos in Zimbabwe; Ein heisser, heikler Sommer; Es bewegt sich nichts – das Problem; Es ist alles verteilt – Zimbabwe-Reise

Parteien und Personen (9)
Makoni: Der Fisch stinkt vom Kopf; Mugabe will fall in 2018; Joice Mujuru

Wirtschaft (11)
Mnangagwa looted diamonds; Army chiefs
continue Marange plunder; Diamond merger costly

Zivilgesellschaft (14)
Itai Dzamara missing; Daily life of an ordinary Zim citizen; Police disturb WOZA loveday; WOZA and CSOs march; Freunde für Matibi: Direkthilfe

Kultur (19)
NoViolet Bulawayo; Irene Sabatini

Jahresbeitrag, Impressum, Unsere Quellen