Nr. 158 – Korruption: Ein gemeinsames Vermächtnis

Titelblatt Afrika-Bulletin Nummer 158Dem Thema Korruption wird erst seit einigen Jahren die vertiefte Aufmerksamkeit der Wissenschaft zuteil, die – im Gegensatz zu den Medien – auch die lange bloss
vermutete Implikation von Wirtschaftskonzernen und selbst von Regierungen offen gelegt hat. Und zwar nicht als skandalöser Einzelfall, sondern relativ systematisch.
In diesem Heft wird gewissermassen das Crescendo dieses groben Missbrauches über die letzten fünfzig Jahre skizziert: Ägyptens belagerter Durchbruch zu einer unabhängigen Nutzung seiner Möglichkeiten in den 1950ern (Raphael Jenny) macht den Anfang dieser
skizzenhaften Chronologie, Ghana-Erfahrungen schliessen zeitlich an, beleuchten gleich beide Seiten der Medaille (Prof. George Hagan und Hans Buser) und münden in den Versuch, unseren Anteil an diesem «Falschgeld» zu erhellen. Seine Prägung zu ächten und justiziabel zu machen (Lucy Koechlin), bleibt eine der wichtigen Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Wer einen Blick auf den Bericht einer Studiengruppe über die schweizerische Glencore AG in der Demokratischen Republik Kongo wirft, der Yvan Maillard Ardenti als Beispiel für seine Darstellung der gefährdetsten Einfallstore von Korruption dient, muss folgern, dass uns ein «nostra culpa», wie es Professor Hagan von afrikanischer Seite vornimmt, nicht schlecht anstehen würde. „Nr. 158 – Korruption: Ein gemeinsames Vermächtnis“ weiterlesen

Rundbrief Nr. 65, Mai 2015

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Editorial

Seit Zanu-PF wieder alleine an der Macht ist, befindet sich die Wirtschaft wieder im freien Fall. Die verschiedenen und sich widersprechenden Aussagen der Regierung über weitere Landbesetzungen oder die Indigenisierung tragen nicht zur Beruhigung allfälliger Investoren bei.

Mit dem Partei-Ausschluss von Joice Mujuru, Didymus Mutasa und deren Anhängern ist Bewegung in die Parteienlandschaft gekommen, auch wenn sich sonst nichts bewegt (wie Eddie Cross schreibt). Zanu-PF ist gespalten. Die Ausgeschlossenen reklamieren für sich, die wahre Zanu-PF zu vertreten, haben den Parteiausschluss angefochten und bereiten die Gründung einer neuen Partei vor. Gleichzeitig versucht Simba Makoni, Präsident von Mavambo/Kusile/Dawn (Morgenröte), und früher unter anderem Finanzminister in der Regierung Mugabe, die zerstrittene Opposition auf einem minimalen Konsens zu einen. Wird das der Anfang vom Ende?

Im vorliegenden Rundbrief fasst uns Ruth Weiss wieder die Ereignisse des letzten halben Jahres zusammen. Weiter dokumentieren wir unter anderem Aspekte des täglichen Lebens, die Diamantenstory, Aktionen von Woza Zimbabwe, das Harare International Festival of the Arts und stellen die Schriftstellerin NoViolet Bulawayo vor.

Gertrud Baud,
Mitglied des Vorstandes

Inhalt

Editorial (1)
Chaos in Zimbabwe; Ein heisser, heikler Sommer; Es bewegt sich nichts – das Problem; Es ist alles verteilt – Zimbabwe-Reise

Parteien und Personen (9)
Makoni: Der Fisch stinkt vom Kopf; Mugabe will fall in 2018; Joice Mujuru

Wirtschaft (11)
Mnangagwa looted diamonds; Army chiefs
continue Marange plunder; Diamond merger costly

Zivilgesellschaft (14)
Itai Dzamara missing; Daily life of an ordinary Zim citizen; Police disturb WOZA loveday; WOZA and CSOs march; Freunde für Matibi: Direkthilfe

Kultur (19)
NoViolet Bulawayo; Irene Sabatini

Jahresbeitrag, Impressum, Unsere Quellen

Nr. 157 – Religion und Politik – eine brisante Mischung

Titelblatt Afrika-Bulletin Nummer 157Religion und Politik scheinen Kräfte freizusetzen, die in gleichem Masse imstande sind, Böses und Gutes zu tun. Unter welchen Bedingungen Religion und Politik positive Kräfte freisetzen? Die Frage ist umso wichtiger, als überall auf der Welt, wo eifrig agierende Menschen Religion und Politik mischen, es immer wieder zu blutigen Vorfällen kommt. Versuche, die Politisierung von Religion zu verstehen, die in Gewalt ausartet, legen den Finger auf prekäre Lebensbedingungen und auf westliche Heuchelei in weltpolitischen Fragen. Dies wird möglicherweise der Komplexität der Frage nicht gerecht. Vielleicht kann dieses Heft Anhaltspunkte aufzeigen. „Nr. 157 – Religion und Politik – eine brisante Mischung“ weiterlesen

Nr. 156 – Verkehr: Herausforderungen und Chancen

Titelblatt Afrika-Bulletin Nummer 156Der stetig zunehmende Verkehr prägt die Städte Afrikas, vernetzt die ländlichen Gebiete mit den Handelszentren und ist gleichermassen Voraussetzung wie Hemnis für wirtschaftliche Entwicklung. Dieses Heft befasst sich nicht allein mit den Herausforderungen, die der Verkehr an die Gesellschaften stellt, sondern wagt auch einen Blick in die Zukunft.

„Nr. 156 – Verkehr: Herausforderungen und Chancen“ weiterlesen

Nr. 155 – Bergbau und Demokratie im südlichen Afrika

Titelblatt Afrika-Bulletin Nummer 155Der Run auf die Bodenschätze Afrikas war charakteristisch für die Ära des Kolonialismus; die alten Kolonialmächte wetteiferten damals untereinander um den Zugang zu den Reichtümern des Kontinents. Ein Blick auf die Entwicklungen der letzten Dekaden zeigt, dass die mineralischen und agrarischen Rohstoffe Afrikas stärker als je zuvor im Visier ausserafrikanischer Akteure stehen.

Das Redaktionskomitee bedankt sich herzlich bei allen, die zum Entstehen dieses Hefts beigetragen haben. „Nr. 155 – Bergbau und Demokratie im südlichen Afrika“ weiterlesen

Nr. 154 – Green Grabbing: Naturschutz zu welchem Preis?

Titelblatt Afrika-Bulletin Nummer 154Eine grüne Wirtschaft, der Schutz der Natur, die Erhaltung der Artenvielfalt – all dies sind Ziele, die die meisten von uns hochhalten. Doch wie dieses Heft an verschiedenen Beispielen aufzeigt, haben Massnahmen zur Erreichung dieser Anliegen oftmals schwerwiegende negative Folgen für die Menschen in den betroffenen Gebieten.

Das Redaktionskomitee bedankt sich herzlich bei allen, die zum Entstehen dieses Hefts beigetragen haben. „Nr. 154 – Green Grabbing: Naturschutz zu welchem Preis?“ weiterlesen

Nr. 153 – Soziale Bewegungen

Titelblatt Afrika-Bulletin Nummer 153Die Idee für dieses Themenheft entstand im Rahmen eines Doktorandenworkshops am Zentrum für Afrikastudien Basel, in dem sich die TeilnehmerInnen mit sozialen Bewegungen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive auseinandersetzten. Im Zentrum stand die Frage, inwieweit die mediale Berichterstattung und die Art und Weise, wie die heutigen Bewegungen durch die Wissenschaft konzeptualisiert werden, deren Gestalt prägen. Welchen Einfluss hat die Haltung der Forschenden zu den Protestierenden auf ihre Wahrnehmung und welches Verständnis von Zivilgesellschaft liegt dieser Haltung zu Grunde? Zwei der Beiträge im vorliegenden Heft (Joschka Philipps und Ineke van Kessel) basieren auf den Beiträgen zum Workshop. Sie werden ergänzt durch einen Beitrag von Lisa Rimli zu Protestbewegungen in Angola.

Das Redaktionskomitee bedankt sich herzlich bei allen, die zum Entstehen dieses Hefts beigetragen haben. „Nr. 153 – Soziale Bewegungen“ weiterlesen

Nr. 152 – Guinea Conakry

Titelblatt Afrika-Bulletin Nummer 152Die vorliegende Ausgabe des Afrika-Bulletins befasst sich mit der jüngeren Entwicklung Guineas. Dieses westafrikanische Land stand bis jetzt nie im Fokus des Afrika-Bulletins. Doch die Entwicklung Guineas ist spannend. Als Frankreich 1958 in seinen afrikanischen Kolonien Volksabstimmungen über den künftigen Status durchführte, optierte Guinea als einzige Kolonie für die vollständige Unabhängigkeit. Mit der Ausrufung der Republik am 2. Oktober 1958 kam es zum Bruch mit Frankreich. Unter Sékou Touré verfolgte der junge Staat eine panafrikanische, nationalistische Politik. Zahlreiche Befreiungsbewegungen und Oppositionelle fanden in Guinea eine neue Heimat oder zumindest einen vorübergehenden Aufenthaltsort. Doch wirtschaftlich zeichnete sich trotz reichhaltiger Bauxitvorräte ein Niedergang ab. Das Land wurde auch zunehmend politisch instabil. Beides zeichnete Guinea in den letzten zwei Jahrzehnten. Heute scheint sich eine gewisse Stabilität eingestellt zu haben – nicht zuletzt auch nach (endlich) freien und fairen Wahlen. „Nr. 152 – Guinea Conakry“ weiterlesen

Nr. 151 – Landkonflikte im südlichen Afrika

Titelblatt Afrika-Bulletin Nummer 151Vor 100 Jahren wurde das Gesetz erlassen, mit dem die schwarze Mehrheit der südafrikanischen Bevölkerung entrechtet und ihr ein Bruchteil des Landes zugewiesen wurde. Aus diesem Anlass ist das aktuelle Heft den Landkonflikten im südlichen Afrika gewidmet und gemeinsam mit KEESA, fepa und Solifonds veranstalten Afrika Komitee und Zentrum für Afrikastudien Basel (ZASB) am 15. und 16. November 2013 eine Tagung zum Thema. Im weiteren bietet das ZASB vom 6. November bis 4. Dezember 2013 einen Volkshochschulkurs an mit dem Titel Die Landfrage in Afrika. Enteignung, „Land-Grabbing“ und Entwicklungsmöglichkeiten. Gerne weisen wir in diesem Zusammenhang auch auf die Tagung Land Rush or Development by Investment. The „Land-grab“ debate in Africa an der Universität Bern vom kommenden Freitag 11. Oktober 2013 hin. „Nr. 151 – Landkonflikte im südlichen Afrika“ weiterlesen